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Inhalt: Friesenhagen, Andreas, ed Wilker, Ulrich, ed Der Begriff des Sturm und Drangs für Haydns Schaffensperiode von etwa 1765 bis 1772 ist zwar in der Wissenschaft umstritten, doch vermag er gerade hinsichtlich der Sinfonien eine einzigartige Werkgruppe zu beschreiben: Werke, geprägt von einer ungestümen, kontrastreichen Tonsprache mit prominenten Molltonarten, raschen Tempoabfolgen und aus der zeitgenössischen Oper übernommenen Effekten wie Tremoli oder Rezitativen.
Die Sinfonie e-Moll Hob. I:44 entstand gegen Ende dieser Schaffensperiode und präsentiert sich durchaus in solcher Sturm-und-Drang- Dramatik mit dem entschlossenen Unisono-Hauptthema im Kopfsatz, einem getragenen Tanz und empfindsamen langsamen Satz, sowie einem Presto-Finale. Den in der jüngeren Rezeptionsgeschichte entstandenen Beinamen Trauersinfonie erhielt das Werk wegen seines Mollcharakters und der Anekdote, dass Haydn den dritten Satz (Adagio) als seine Begräbnismusik gewünscht habe.